Apulien
Apulien
Wir sind nun schon zwölf Stunden unterwegs, seit wir mitten in der Nacht losgefahren sind. Das ist erträglich, wenn es bei Bologna einen ersten Cappuccino mit einem Cornetto und später, bereits hoch über der Adriaküste, eine Rusticella zur Stärkung gibt. Vor Bari blicken wir über die weite Küstenlandschaft, an der Linie zwischen Land und Meer leuchten die Städte Trani und Molfetta. Bei Bari verlassen wir die Autobahn, ein wilder Ritt auf einer vielbefahrenen Schnellstrasse führt uns um Polignano a Mare und um Monopoli herum. Hundemüde erreichen wir den Campingplatz südlich der Stadt finden dort aber einen tollen Stellplatz mit Meerblick. Am Morgen stellen wir dann leider doch fest, dass der Platz etwas wenig Schatten hat, aber mit ein bisschen um-möblieren haben wir ein tolles Basecamp für die nächsten Tage.
Monopoli
An der Grenze zwischen den neuen Vierteln und der Altstadt liegt die Piazza Vittorio Emanuele II. Von hier starten wir eine erste kleine Erkundung der Stadt. Während die Piazza noch typisch italienische Züge hat, werden in der Altstadt griechisch-orientalische Einflüsse sichtbar: Die Häuser sind weiss getüncht, im Hafen liegen blaue und grüne Boote vor der Fassade eines orientalisch anmutenden Palazzo mit Säulengang im oberen Stock. In den Gassen drängen sich viele italienische Touristen und ohne Reservierung ist fast nichts zu Essen zu bekommen. Wir haben doch Glück und bekommen einen Platz in einer Pizzeria. In den kommenden Tagen entdecken wir bei mehreren Streifzügen durch die verwinkelten Gassen einige Kirchen, von aussen unscheinbar zeigen sie innen etwas von dem Reichtum, den die Stadt in der Vergangenheit als Handelsort angehäuft hat. Die Gassen sind ein Labyrinth und so schmal, dass selbst Google Maps nicht helfen kann und sich verirrt. Zum Glück ist die Stadt nicht allzu gross und wir kommen immer bald entweder auf die Piazza Vittorio Emanuele II oder an den kleinen Hafen. Im Hafen legen am späten Vormittag die Fischerboote an und wir schauen zu, wie sie den frischen Fang sortieren und entladen und dann die Netze für die nächste Ausfahrt vorbereiten.
An der Grenze zwischen den neuen Vierteln und der Altstadt liegt die Piazza Vittorio Emanuele II. Von hier starten wir eine erste kleine Erkundung der Stadt. Während die Piazza noch typisch italienische Züge hat, werden in der Altstadt griechisch-orientalische Einflüsse sichtbar: Die Häuser sind weiss getüncht, im Hafen liegen blaue und grüne Boote vor der Fassade eines orientalisch anmutenden Palazzo mit Säulengang im oberen Stock. In den Gassen drängen sich viele italienische Touristen und ohne Reservierung ist fast nichts zu Essen zu bekommen. Wir haben doch Glück und bekommen einen Platz in einer Pizzeria. In den kommenden Tagen entdecken wir bei mehreren Streifzügen durch die verwinkelten Gassen einige Kirchen, von aussen unscheinbar zeigen sie innen etwas von dem Reichtum, den die Stadt in der Vergangenheit als Handelsort angehäuft hat. Die Gassen sind ein Labyrinth und so schmal, dass selbst Google Maps nicht helfen kann und sich verirrt. Zum Glück ist die Stadt nicht allzu gross und wir kommen immer bald entweder auf die Piazza Vittorio Emanuele II oder an den kleinen Hafen. Im Hafen legen am späten Vormittag die Fischerboote an und wir schauen zu, wie sie den frischen Fang sortieren und entladen und dann die Netze für die nächste Ausfahrt vorbereiten.
San Vito und die Costa dei Trulli Ripagnola
Wir schlafen lange und frühstücken dann ausgiebig: das Brot müssen wir am Vorabend im kleinen Supermarkt des Campingplatzes bestellen. Als ich auch Cornetti bestellen will, schaut mich der Besitzer des Campings nur entgeistert an und meint wild gestikulierend, dass wir die in der Bar am Schwimmbad bekommen, aber doch nicht hier im Supermarkt: „I Brioche si compra al Bar!“. Also mache ich am Morgen immer noch den Umweg zum Schwimmbad.
Nach dem Frühstückfahren wir wieder nach Norden um Monopoli und Polignano herum. Ein paar Kilometer weiter bestaunen wir die Costa dei Trulli Ripagnola, Heuwiesen mit verstreuten Trulli und im Hintergrund die tiefblaue Adria. Die Heuballen trocknen in der Sonne, die bereits am Vormittag unbarmherzig vom Himmel brennt. Der malerische Hafen von San Vito wird von den teils sanierten Mauern des Klosters überragt und gibt mit den blau, grün, weiss und rot bemalten Fischerbooten ein tolles Fotomotiv ab. Einen Cappuccino am Hafen, dann fahren wir die paar Kilometer hinunter nach Polignano a Mare.
Nach dem Frühstückfahren wir wieder nach Norden um Monopoli und Polignano herum. Ein paar Kilometer weiter bestaunen wir die Costa dei Trulli Ripagnola, Heuwiesen mit verstreuten Trulli und im Hintergrund die tiefblaue Adria. Die Heuballen trocknen in der Sonne, die bereits am Vormittag unbarmherzig vom Himmel brennt. Der malerische Hafen von San Vito wird von den teils sanierten Mauern des Klosters überragt und gibt mit den blau, grün, weiss und rot bemalten Fischerbooten ein tolles Fotomotiv ab. Einen Cappuccino am Hafen, dann fahren wir die paar Kilometer hinunter nach Polignano a Mare.
Polignano a Mare
Wir laufen nur kurz durch die Altstadt und stoppen bei der Terrasse, von der die Lama Monachile gut zu sehen ist. Zu dieser machen wir uns vollgepackt mit Strandutensilien, Sonnenschirmen und Liegestuhl auf. Hinter der Ponte Borbonico, einst einer der wenigen Zugänge zur Stadt, führt eine Treppe hinunter ans Meer. Der Kiesstrand ist zwar bereits vor dem Mittag gut gefüllt, es werden aber immer wieder Plätze frei. Das Wasser ist herrlich, kristallklar und erfrischend, das Salz sorgt für den nötigen Auftrieb. Vom Strand zweigt ein in den Fels gehauener Tunnel ab, hinaus in die Klippen in der kleinen natürlichen Bucht. Über diesen führte früher der Zugang vom Meer, da die Schiffe nicht bis an den Strand fahren konnten. So konnten sie im tieferen Wasser vor Anker gehen und die Ladung löschen, geschützt vor dem Wellengang des offenen Meers.
Heute ist der Strand und die Klippen vor allem für die Cliff-diving Wettbewerbe bekannt, die einmal jährlich in Polignano stattfinden.
Bei einer Bootstour ab San Vito haben wir die Gelegenheit, die Stadt von ihrer schroffen Seite zu sehen. Die Steilküste wird immer wieder von Grotten mit tiefblauem Wasser durchbrochen.
Heute ist der Strand und die Klippen vor allem für die Cliff-diving Wettbewerbe bekannt, die einmal jährlich in Polignano stattfinden.
Bei einer Bootstour ab San Vito haben wir die Gelegenheit, die Stadt von ihrer schroffen Seite zu sehen. Die Steilküste wird immer wieder von Grotten mit tiefblauem Wasser durchbrochen.
Matera
Ausflug in die Basilicata
Ausflug in die Basilicata
Ein langer Tag steht uns bevor. Die Strassen sind zwar gut und fast immer von einer wunderschönen Landschaft umrahmt, trotzdem zieht es sich durch das hügelige Gelände, es geht auf und ab und hin und her und ich werde das Gefühl nicht los, dass der Weg dadurch mindestens doppelt so lang wird. Irgendwann kommen wir an und suchen zuerst den auf dem Hügel gegenüber der Stadt liegenden Aussichtspunkt. Mit dem Auto darf man nicht mehr hinfahren, also versuchen wir es zu Fuss. Es ist brütend heiss und deshalb geben wir nach ein paar hundert Metern auf und fahren in die Stadt. Matera ist grösser als gedacht und in den verwinkelten Gassen verliert man schnell die Orientierung. Immer wieder können wir die barocke Kathedrale als Anhaltspunkt zwischen dem Labyrinth aus Häusern ausmachen. Wir gehen ziellos durch die Stadt und die Hitze treibt uns bald in ein Restaurant mit Deckenventilator. Mit einer Lasagne gestärkt machen wir uns auf den Rückweg durch Gassen und zurück zum Auto.
Wir fahren durch die Hügellandschaft nach Norden und erreichen nach einer guten Stunde das Castel del Monte. Wunderschön auf einem Hügel gelegen spazieren wir einmal um das Schloss. Es ist schon spät und deshalb sparen wir uns den Eintritt, fahren lieber den weiten Weg zurück zum Camping, um noch kurz ins Meer zu springen!
Alberobello
Die Trulli von Alberobello
Die Trulli von Alberobello
Wenn man sie in Tolkien‘s Mittelerde sehen würde, dann würde man sich nicht darüber wundern, aber hier im Süden Italiens wirken die Trulli wie aus einer anderen Welt. Über Apulien verstreut sehen wir sie bereits bei unserer Anfahrt neben der Schnellstrasse und in den küstennahen Olivenhainen und Heuwiesen. Aber in Alberobello kulminiert die Architektur in ein unwirkliches Ensemble an weiss getünchten Trulli mit den markanten Steindächern, die kunstvoll aufgeschichtet werden. Dabei steckt eine eher tragische Geschichte hinter den Trulli in Alberobello, die von langer Unterdrückung der einfachen Bevölkerung erzählt: Graf Giangirolamo II Acquaviva liess seine Bevölkerung im siebzehnten Jahrhundert in Trulli wohnen, da diese schnell aufzustellen und ebenso schnell wieder zu demontieren waren und er damit Steuerabgaben an den König von Neapel einsparen konnten. Auf Kosten der Bevölkerung, die unter diesen Umständen jederzeit damit rechnen musste, ihr Zuhause abzubrechen und wieder neu aufzubauen, wenn sich eine königliche Kontrollkommission ankündigte.
Ostuni
Die weisse Stadt und der Strand auf der anderen Seite
Die weisse Stadt und der Strand auf der anderen Seite
Heute wollen wir auf die andere Seite an den Golf von Tarent. Unterwegs machen wir eine Stopp in Ostuni, die weisse Stadt, die hoch und aussichtsreich über den Olivenhainen an der Küste thront. Die Strasse führt kurvenreich nach oben und wir parken am Stadtrand, die Stadt ist klein und lässt sich gut zu Fuss erkunden. Wir wollen nicht lange bleiben und folgen der Strasse hinauf zur ringförmigen Altstadt und weiter eine steile, geschwungene Gasse bis zum Duomo di Santa Maria Assunta. Gegenüber überspannt eine Galerie den Platz, der Arco Scoppa. Durch seine ockerbraune Farbe sticht er zwischen den weiss getünchten Häusern hervor. Er verbindet den Palazzo Vescovile mit dem Seminario. Wir spazieren noch ein bisschen durch die Gassen, dann gehen wir zurück zum Auto. Von einer kleinen Terrasse haben wir noch einen tollen Blick auf die Altstadt, bevor wir den Stiefelabsatz Italiens durchqueren, um an die schönen Strände im Golf von Tarent zu gelangen. Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel und wir sind froh, dass wir noch einen grossen Sonnenschirm gekauft haben. Die Spiaggia della Torretta hat ihren Namen von der Torre Zozzoli, einem alten Wachturm aus dem sechzehnten Jahrhundert. Auch an der Küste Apuliens findet man viele Überreste solcher Türme, Zeugen einer unruhigen Vergangenheit. Wir gehen es deutlich ruhiger an und bewegen uns nur für eine kurze Abkühlung ins Meer, ansonsten geniessen wir die Aussicht vom Liegestuhl aus und dösen im Schatten der Sonnenschirme.
Molfetta
Weiter nach Norden
Unser letzter Morgen in Monopoli. Es ist Sonntag. Wir packen unsere Campingausrüstung zusammen. An diesem Sonntag wollen wir mit Sack und Pack ein Stück nach Norden fahren und dort in einem Hotel übernachten, um am nächsten Morgen früh die lange Heimreise antreten zu können. Am Mittag machen wir in Molfetta halt, einem ruhigen Fischerstädtchen, in dem der Tourismus noch eine kleinere Rolle spielt als beispielsweise in Polignano oder Monopoli. Die Gassen der Altstadt hinter dem Duomo Veccio di San Corrado sind verwinkelt und schattig. Bis 1960 waren sie fast ausgestorben, nach der Sanierung kehrt nun nach und nach wieder Leben in die engen Gassen ein. Schliesslich treten wir wieder auf den Platz zwischen dem Dom, dem Hafen und dem kleinen Stadtstrand, der bei dieser Hitze gut besucht ist. In Trani liegt eine der grössten Fischereiflotten der südlichen Adria, der damit verbundene Reichtum früherer Zeiten spiegelt sich im markanten romanischen Dom wieder, zu dessen Bau wohl auch der Reichtum aus dem Orienthandel im Mittelalter beigetragen hat.
Ein grosses Team der RAI ist in der Nähe des Doms in der Mittagshitze mit Fernsehaufnahmen beschäftigt, deshalb fahren wir bald weiter in Richtung Trani.
Trani
Etwas südlich von Trani werden wir übernachten, es ist extrem windig und obwohl der felsige Strand geschützt ist, lassen die Wellen kein Schwimmen zu. Etwas weiter oben ist aber eine Bucht mit Kiesstrand, wo ich mich schliesslich doch ein letztes Mal ins Wasser der südlichen Adria wage. Am Abend drehen wir noch eine Runde durch die Altstadt und suchen uns etwas zu Essen.
Trani. Im Gegensatz zum etwas verschlafenen Molfetta ist hier rund um den Hafen viel los. Wir spazieren die Uferstrasse entlang Richtung Norden zur grossen Kathedrale von Trani aus dem 13. Jhd., die eindrucksvoll vorne am Meer steht. Durch das grosse Portal, dessen Originaltür mittlerweile ersetzt wurde und in der Kirche ausgestellt ist treten wir in die Oberkirche und seitlich über eine Treppe hinunter in die Krypta, in der die Reliquien des Hl. Nicolais liegen sollen.
Gegenüber der Kirche, ebenfalls direkt am Meer steht das Stauferkastell Friedrichs II.
In der Nähe der Kathedrale suchen wir uns ein nettes Restaurant, wo wir den letzten Abend in Apulien ausklingen lassen, bevor es auf die lange Rückreise der Adria entlang geht.
fotos 06|2023 © michaeldellantonio