Tansania

TANSANIA
und der Amboseli Nationalpark

Südlich des Äquators, am Indischen Ozean liegt Tansania. Geprägt von der Kolonialisierung durch die Europäer, aber auch von Einflüssen aus der Islamischen Welt, insbesondere an der Küste und den vorgelagerten Inseln birgt vor allem die Natur eine große Anziehungskraft. Endlos weite Savannen in den Nationalparks, schneebedeckte Gipfel am Kilimanjaro und Südsee-Flair an der Küste. Als Kombination mit dem Kilimanjaro lohnt es sich, dem Amboseli Nationalpark in Kenia, unweit der Grenze, einen Besuch abzustatten. Die Größe des Landes, aber auch die teils abenteuerliche Infrastruktur machen eine Planung im Vorfeld notwendig, wenn auch spontan einiges organisiert werden kann. Unterkünfte sollte man vor allem auf Sansibar schon einige Tage vor der Anreise buchen.

Mit dieser Einstellung fährt es sich in Afrika am besten.
Shira Camp am Kilimanjaro
Am Strand von Sansibar


AMBOSELI NATIONALPARK
Im Schatten des Kilimanjaro

Der Amboseli Nationalpark liegt eigentlich in Kenia, bietet allerdings sehr schöne Blicke auf den Kilimanjaro, weshalb eine Kombination mit dessen Besteigung naheliegt. Am besten erreicht man den Nationalpark von Nairobi aus (ca. 5h mit dem Auto).
Im Gegensatz zu anderen Nationalparks ist der Amboseli Nationalpark weniger häufig besucht, obwohl auch hier eine umfangreiche Tierwelt beobachtet werden kann. Vor allem die großen Elefantenherden stellen eine Besonderheit dar, mit dem Kilimanjaro als Hintergrund geben sie ein klassisch-schönes Fotomotiv ab. Überhaupt besticht während der Fahrt durch den Park die gewaltige Nordwest-Flanke des Berges, dessen Gipfel bei klarem Wetter gut 5000m über der Ebene trohnt. Daneben lassen sich Giraffen, Gazellen, Hyänen, Büffel, Strauße und und andere Vögel beobachten. Mit etwas Glück trifft man auch den ein oder anderen Löwen an. Auch wenn es empfindlich kalt sein kann, sollte man auf keinen Fall auf einem Game-Drive am Morgen verzichten, da zu dieser Tageszeit die meisten Tiere zum Leben erwachen, während sie die heissen Nachmittagsstunden lieber im Gebüsch verbringen.
Hinweis Aus Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt, deretwegen man ja auch gekommen ist, sollte man auf keinen Fall den Fahrer zum Verlassen der vorgeschriebenen Routen und Wege überreden. Ausserdem warten bei Übertreten des Verbotes auch saftige Strafen.



KILIMANJARO
Vom Regenwald ins Eis

Nicht wenige sind es, die irgendwann einmal auf dem Uhuru Peak (5895m), dem Gipfel des Kilimanjaros stehen wollen. Manche beim Sammeln der Seven Summits, manche, die sich spontan bei einem Safari-Urlaub entschliessen, den Höchsten Punkt Afrikas mitzunehmen, manche, weil sie dieser Berg ein ganzes Leben lang verzaubert und nicht mehr losgelassen hat. Was sicherlich jeden beeindruckt, ist der Kontrast zwischen dem Savannenland mit den großen Beständen an Wildtieren um den Berg, der Regenwaldgürtel, welcher die tiefergelegenen Hänge umschliesst und nicht zuletzt das (wahrscheinlich nicht ganz) ewige Eis in den höchsten Regionen des Berges. Eine Besteigung über die Marangu-Route, dem Normalweg, erfordert abgesehen von ausreichender Fitness und Akklimatisierung keine besonderen bergsteigerischen Fähigkeiten. Landschaftlich schöner ist jedoch die Machame-Route, welche auch ohne technische Ausrüstung begangen werden kann, allerdings an einigen Stellen Trittsicherheit verlangt. Im Gegensatz zum Normalweg muss man hier in Zelten übernachten. Auf dieser Route ist man sechs Tage unterwegs, wobei ein Abstecher zum Lava-Tower (4630m) die Anpassung an die Höhe fördert.

Tourenbericht Kilimanjaro

Da der Kilimanjaro im gleichnamigen Nationalpark liegt, ist es nicht erlaubt, ohne Mountain-Guide unterwegs zu sein. Der Preis für die Tour ist abhängig von der Route, dem Bergführer-Unternehmen und nicht zuletzt vom Luxus, den man während der Tour geniessen will. Wer genug bezahlt, wird unter Umständen auch auf den Gipfel getragen... Auf alle Fälle stellen die Nationalparkgebühren mit derzeit ca. 660$ für 6 Tage (Stand 2010 den größten Teil der Kosten dar. Weitere Infos zur Organisation einer Tour am Ende der Seite.

Der Aufstieg beginnt in dichtem Regenwald
Am Gipfel des Kilimanjaro, 5895m 


USAMBARA MOUNTAINS
Grüne Berge

Die Usambara Mountains liegen im Norden Tansanias an der Grenze zu Kenia, zwischen dem Kilimanjaro und der Küste. Die grünen und fruchtbaren Berghänge rund um Lushoto, dem Zentrum der Usambara Mountains reichen bis auf über 2000m. Wanderungen durch die Dörfer und den Regenwald, zu Aussichtspunkten und durch Kulturland bieten sich an und mit etwas Glück sieht man das ein oder andere Chamäleon.
Preiswerte Unterkünfte gibt es in Lushoto, täglich fahren Busse von und nach Moshi/Arusha bzw. Dar es Salaam.

Tourenberichte
Swiss Farm

Unterwegs in den Usambara Mountains
Blick vom Irente View Point in die Maasai Ebene

DAR ES SALAAM
Heimliche Hauptstadt

Dar es Salaam ist nicht die offizielle Hauptstadt Tansanias, aber mit gut 3Mio. Einwohnunern das wirtschaftliche Zentrum. Wenngleich viele bei einer Tansania-Reise zumindest einmal in Dar vorbeikommen, zahlt sich ein Besuch nicht wirklich aus. Die Stadt ist laut, schmutzig und bietet trotz der Lage am Meer nicht wirklich etwas sehenswertes. Allerdings besitzt Dar es Salaam einen internationalen Flughafen und die Fähren nach Sansibar bzw. Busse und Züge in alle Landesteile starten von hier.



SANSIBAR
Mee(h)r  Gewürze

Egal ob man mit dem Flugzeug oder mit der Fähre anreist, der Blick über Stone Town, umgeben von türkisen Meer, fasziniert. Vor der afrikanischen Ostküste gelegen, bildet Sansibar und insbesondere die Hauptstadt Stone Town einen Schmelztiegel der Kulturen. Ein Spaziergang durch die Altstadt ist ebenso unterhaltsam wie ein abendlicher Abstecher zu den Forodhani Gardens, wo man an Ständen alles mögliche an Ess- und Trinkbarem, beispielsweise frisch gepresster Zuckerrohrsaft, probieren kann.


Gewürztouren
Bekannt sind auf Sansibar mittlerweile Gewürztouren, bei denen man auf einer Plantage im Landesinneren die meisten Gewürze sozusagen 'live' am Baum oder Strauch erleben kann und erfährt nebenbei einiges über die Geschichte der Insel. Ein Teller Pilau-Reis füllt den Magen und rundet das Ganze ab.

frisch gepresster Zuckerrohrsaft

Wer sich lieber am Strand von den Strapazen einer Kilimanjaro-Besteigung entspannt, ist an den Stränden der Ostküste, beispielsweise in Jambiani gut aufgehoben. Einheimische Fischer nehmen einen für wenig Geld auf eine Dhow-Tour zum vorgelagerten Riff mit. Wer will, kann für wenig Geld mit einheimischen Fischern auf ihren Dhow's zum Riff segeln und dort schnorchlend die Unterwasserwelt erkunden. Wenn man bei Ebbe anlegt, befndet man sich mitten in den Seegras-Plantagen, welche dort vorwiegend von Frauen angelegt werden und die ihnen ein bisschen Unabhängigkeit gegeben haben.

Mit dem Dhow unterwegs am Riff

Tauchen auf Sansibar
Wenn man sich unter Wasser wohler fühlt, fährt man in den Nordosten der Insel nach Matemwe und taucht am Riff der kleinen Insel Mnemba. Neben den üblichen Riff- und Dosenfischen, Seegemüse und sonstigem Unterwasserleben hat man gute Chancen, auch Schildkröten und Delphine an den einmal schroff abfallenden, dann wieder sanft geneigten Riffwänden zu begegnen. Und mit etwas Glück demonstrieren mit einer Wasserfontäne oder einem akrobatischen Sprung auch Buckelwale ihre Anwesenheit in den warmen Gewässern rund um Sansibar. Wir tauchten mit OneOcean, welche an mehreren Orten der Ostküste und auch in Sansibar Town eine Tauchstation betreiben, und waren mit der ganzen Sache sehr zufrieden (perfekte Ausrüstung, erfahrene Guides, sehr gute Organisation). Allerdings kostet das Tauchen auf Sansibar um einiges mehr als in anderen Orten.


Organisatorisches
Reiseführer
lonely planet TANZANIA. Wie üblich viele detailierte Infos, wenig Bilder
Kilimanjaro/Safari Organisiert wurde unsere Kilimanjaro-Tour von unserem guten Freund Michael Gichigo (Snowpeaktours & Travel) Michael ist sehr unkompliziert und stellt gerne individuelle Touren zusammen und organisiert auch Safaris, Hotelübernachtungen, Inlandsflüge usw. Neben der Verpflegung stellt das Unternehmen auch die Zelte zur Verfügung. Selbst mitzubringen ist Schlafsack und Isomatte sowie ausreichend Kleidung und die übliche Wanderausrüstung. Medikamente gegen Durchfall sowie Entkeimungstabletten für Trinkwasser sollte man ebenfalls im Gepäck haben.
Unterwegs Wer gerne preisgünstig unterwegs ist, benutzt das örtliche Busnetz. Allerdings muss man sich dabei auf wenig Platz, überfüllte Busse und ungewisse Ankunftszeiten gefasst machen. Die Fahrweise mancher Buslenker tut ihr übriges, um jede Fahrt zu einem Abenteuer zu machen. Tickets erhält man in den Busstationen. Kürzere Fahrten mit lokalen Sammeltaxis, den sogenannten "Dalla Dalla's" bezahlt man direkt beim Einsteigen oder unterwegs. Für längere Strecken empfiehlt sich unter Umständen ein Inlandsflug. Zwischen Sansibar und Dar es Salaam gibt es täglich Fährverbindungen (ca. 35$ Einzelfahrt, 2. Klasse). Die Tickets erhält man im jeweiligen Hafen.

fotos juli|2010 © johannadellantonio | barbaratrettl | michaeldellantonio