Thailand

The Kingdom of
Thailand

Eine Dunstglocke hängt über Bangkok, als wir uns am Morgen auf den Weg vom Flughafen ins Hotel machen. Gegen die Mittagszeit laufen wir zum Grand Palace, aber es ist brütend heiss und so entscheiden wir den Tag im Hotel zu verbringen und uns vom Flug zu erholen.
Die Stadt dröhnt und schläft nie und wenn es nicht der Verkehr ist, wummert Musik aus irgendwelchen Boxen. Aber wir haben Glück und unsere Unterkunft ist -obwohl zentral gelegen- umgeben von Grün und der meiste Lärm kommt von den Vögeln in den Bäumen drum herum.

Bangkok
Schmelztiegel Südostasiens

Nach den Erfahrungen in Delhi, Indien, erscheint uns Bangkok trotz des Lärms wie eine Ruheinsel. Das hat vor allen mit der angenehmen Zurückhaltung der Thailänder zu tun, eine Eigenschaft die man in den meisten Ländern der Welt vermutlich vergeblich sucht.
In der schwülen Hitze des Abends machen wir uns in die Khao San Road auf, Traveller-Treff mit jeder Menge Restaurants, Bars und Clubs, Garküchen und Schneiderläden. Dazwischen der ein oder andere Touristenschocker wie ein Krokodil gegrillt am Stück. Wir essen (nicht das Krokodil) und schlendern etwas durchs Viertel um die Khao San Road bevor wir uns aufs Ohr hauen, um für den Tempelmarathon am kommenden Tag fit zu sein.

Touristenhochburg Khao San Road

Früh am Vormittag wagen wir uns in den Wat Phra Kaew, dem heiligsten Stätte der Buddhisten in Thailand. In dieser grossartigen Tempelanlage befindet sich der Smaragd-Buddha. Die Besucher opfern Blumen und Eier und zünden Räucherstäbchen an, wir wenden uns den profaneren Dingen zu und flanieren am Royal Palace vorbei zum Chao Praya, Lebensader der Stadt. In Tha Maharaj, in einem der inflationär vielen Starbucks von Thailand geniessen wir einen Kaffee direkt im Fluss, bevor wir zum Wat Arun übersetzen, dem Tempel der Morgenröte. Wir haben ein Tagesticket für die Schiffe auf dem Chao Praya gelöst und deshalb fahren wir mit einem der Boote flussabwärts. Am Pier Iconsiam steigen wir aus spazieren durch das tiefgekühlte Einkaufszentrum am Fluss, bevor es mit dem Boot zurück zum Wat Arun geht. Dort müssen wir das Boot wechseln und setzen mit einer kleinen Fähre über zum Tha Tien Pier etwas südlich des Royal Palace. Wir spazieren zum Wat Pho, im Tempel ist ein riesiger liegender, goldener Buddha untergebracht. Interessant sind die skurrilen Tempelfiguren mit Zylinderhüten an dein Eingängen des Klosters, die Bildhauer haben sich dabei an der Mode Europas im neunzehnten Jahrhundert orientiert.

Der Smaragdbuddha im Wat Phra Kaew

Mit der Eintrittskarte zum Royal Palace haben wir auch einen Gutschein für eine Theateraufführung des Chalerm Krung Royal Theater erhalten, praktischerweise inklusive der Busfahrt vom Wat Phra Kaew quer durch die Innenstadt zum Royal Theater, das sich vor den Toren der Chinatown befindet. Also nehmen wir die kurze Theateraufführung in unser Programm und kommen so billig zum Flower Market, der sich etwas südlich davon in einer grossen Halle am Ufer des Chao Phraya befindet. Das schöne an Thailand ist, dass man sich überall bewegen kann ohne dass man -mit Ausnahme der Tuk Tuk und Taxifahrer- angesprochen wird.
Vom quirligen Flower Market wandern wir hoch zur Yaowarat Road, das Zentrum der China Town in Bangkok. Diese ist die grösste chinesische Gemeinschaft ausserhalb Chinas. Am Strassenrand reihen sich Garküchen und kleine Läden, die Häuserwände sind mit Neonschildern gepflastert.
Bangkok hat noch ein anderes Gesicht: eine moderne Grossstadt, zwischen Wolkenkratzern gleitet eine Schnellbahn hoch über den Strassen und bringt die, die es sich leisten können, von einem Einkaufsstempel zum nächsten.
Wir haben einen letzten halben Tag in Bangkok und unser Hotel liegt am Siam Square. Hier reiht sich Shoppingcenter an Shoppingcenter. Zeit genug, in diese Welt aus Lichtern und Bling Bling einzutauchen. Zwischen Food Courts und Kleiderläden werden Luxusautos verkauft, im Untergeschoss ist ein Aquarium untergebracht. Hier ist es einfach, uns unsere letzten Bath aus der Geldtasche ziehen zu lassen...


Sukhothai
Dem Chao Phraya entlang nach Norden

Am Northern Bus Terminal angekommen fragen wir uns für Tickets nach Sukhothai durch. Eine Frau hinter einem Ticketschalter wittert ihre Chance und meint der Bus fährt gleich ab und sie bringe uns schnell direkt zur Plattform. Wir eilen ihr hinterher und zahlen den Busfahrer direkt und vermutlich nicht ganz offiziell. Wie auch immer, der klapprige Bus bringt uns wie versprochen nach New Sukhothai und von dort ein Tuk Tuk zu unserem Hotel.
Der Chao Phraya ist die Lebensader des zentralen Tieflands und bewässert die Reiskammer Thailands. In der Ebene zwischen Ping River und Nan River, den beiden grossen Zuflüssen des Chao Phraya, gänzlich unscheinbar liegt Old Sukhothai, die grossartige Ruinenstadt, die wir direkt vom Hotel aus mit dem Fahrrad erkunden können. Wir bekommen zwei klapprige Damenräder, meines hat einen leichten Drang nach links abzudrehen, aber auf der Strasse in die Ruinenstadt -zwischen Tuk Tuk‘s und Motorrädern- müssen wir schnell lernen sicher damit zu fahren.
In den Ruinen selbst ist es dann ruhig und wir haben am frühen Morgen noch freie Bahn. Die Stimmung am Wat Mahathat ist wunderbar, die eindrucksvollen Ruinen und Buddhastatuen spiegeln sich in den grosszügig angelegten Teichen. Der Wat Si Sawai ist gleich dahinter und ist vermutlich unter indischem Einfluss entstanden. Wir radeln durch die Anlage nach Norden, es wird zunehmend heiss und als wir am Wat Si Chum ankommen sind wir komplett durchgeschwitzt.
Den Nachmittag verbringen wir am Hotelpool um abzukühlen, bevor wir uns am Abend nochmals den Sonnenuntergang am Wat Mahatat ansehen, wo uns ein Wärter kurz vor Schliessung des Parks freundlich und gratis durch den Eingang winkt. Das Licht der Sonne verbreitet eine magische Stimmung zwischen den Ruinen, bevor sie hinter den Bergen im Westen versinkt.

Nach einem halben Tag in den Ruinen Sukkothais geniessen wir den Pool im Hotel 

Ayutthaya
Wieder zurück in den Sog Bangkoks

Wir fahren wieder Richtung Süden. Der Busfahrer wirft uns am Highway auf Höhe von Ayutthaya raus. Es gibt zwar keinen Busbahnhof aber es warten ein paar Taxis und wir lassen uns von einem der Taxifahrer in die Stadt bringen. Auf der Strasse gibt es einen Fahrradverleih und nachdem die Altstadt von Ayutthaya praktisch eben ist denke ich mir es kann nicht schaden etwas in die Pedale zu treten. Das Rad das ich mir aussuche ist in desolatem Zustand und praktisch unkontrollierbar, also kehre ich nach einer Proberunde um und bekomme auch gleich ein anderes Zweirad. Es ist auch etwas klapprig, aber es lässt sich mit etwas Übung geradeaus lenken, also werfe ich mich in den aufkommenden Morgenverkehr. Es dauert etwas, bis ich mich an den Linksverkehr gewöhnt habe und zum Glück ist es nicht allzu weit bis zu den Ruinen im Zentrum von Ayutthaya, der alten Königsstadt Siams, die 1767 von einfallenden Burmesen dem Erdboden gleich gemacht wurde. Nach den Burmesen kamen die Kunsträuber und nahmen den wehrlosen Buddhafiguren die Köpfe ab, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verscherbeln. Und doch gibt es noch ein paar grossartige Bauten die ich mit dem Fahrrad erkunde, bevor die Hitze zur Mittagszeit zu gross wird und wir im Hotel etwas Abkühlung suchen.
Der Elefant ist in Thailand allgegenwärtig. Wenn nicht als lebendes Tier, dann als Statue. In vielen Orten begegnen wir auf dieser Reise Elefanten, einprägsam bleiben die Bilder der Elefanten auf den Strassen von Ayutthaya, die gegen wenig Geld Touristen zu den Sehenswürdigkeiten tragen. Mit etwas Glück stehen sie zumindest in den heissesten Stunden des Tages etwas im Schatten, aber die meisten müssen auch dann an die Arbeit. Für uns schwer verständlich, aber in machen Orten in Thailand immer noch bittere Realität.
Am frühen Abend fahren wir mit dem Boot auf den Chao Praya und geniessen die Abendstimmung. Der weisse Prang des Wat Phutthai Sawan steht beeindruckend in einem quadratischen Innenhof, umgeben von dutzenden goldenen Buddhas. Bei Sonnenuntergang erreichen wir den Wat Chai Watthanarm, vom Ufer des Flusses sehen wir die Sonne hinter den Ruinen des ehemaligen Tempels untergehen.

Leider werden Elefanten immer noch für Reitausflüge eingesetzt

Damnoen Saduak
und der schwimmende Markt

Wir müssen quer durch Bangkok zum Southern Bus Terminal, um die Mittagszeit ist wenig Verkehr und so sind wir bald dort, von wo uns ein Bus in knapp 2 Stunden nach Damnoen Saduak bringt. Normalerweise kommen die Besucher zu einem Tagesausflug von Bangkok, um den schwimmenden Markt zu sehen, Verkäuferinnen die von Ihren Booten aus verschiedenste Waren verkaufen. Für uns aber liegt Damnoen Saduak auf dem Weg nach Süden und so entscheiden wir uns dafür, dort zu übernachten. Früh am Morgen shippert uns ein Bootsmann vom Hotel entlang dem Hauptkanal direkt auf den Markt. Es sind noch keine Touristen unterwegs, aber es herrscht bereits ein reges Treiben auf dem Markt. Ein paar Einheimische sind am einkaufen, manche tauschen Neuigkeiten aus, andere rüsten sich für den erwarteten Touristenansturm am Vormittag. Auch das Angebot der meisten Verkäuferinnen auf ihren Booten sowie an den Ständen entlang der Kanäle richtet sich eher an Touristen als an die Einwohner der Stadt. Wir bleiben nicht lange, da wir uns noch am gleichen Tag nach Hua Hin aufmachen.

Der Schwimmende Markt von Damnoen Saduak

Hua Hin
Mit dem Zug in den Golf von Thailand

Die Fahrt mit dem Tuk Tuk von Damnoen Saduak zum Bahnhof von Ratchaburi gibt einen Vorgeschmack auf die Zugfahrt nach Hua Hin: endlose Palmenplantagen und Wälder überziehen die Ebene, näher bei Hua Hin ragen einzelne Hügel aus dem Tiefland, meistens markiert ein Wat oder ein Stupa den höchsten Punkt. Hua Hin selbst gleicht einem Altersheim für Europäer und der Strand ist schön, aber nichts besonderes und hat etwas von einem Adriastrand. Wir stoppen hier, um auf Elefantensafari im Kui Buri Nationalpark zu gehen, einem weitgehend unbekannten Park etwas südlich von Hua Hin.
Die Zugfahrt selbst ist ein Erlebnis, in der 3. Klasse fährt man bei offenem Fenster und ohne Klimaanlage, wir sitzen aber bequem und haben genügend Platz. Händler mit Bauchläden laufen den Waggon unzählige Male laut ihre Waren anpreisend auf und ab.
Plötzlich klappt meine Sitzbank unter mir zusammen und ich stecke zwischen Lehne und Sitzfläche, kann mich aber selbst befreien. Ich schaue in die Runde, aber die Thailänder sind sehr zurückhaltend und keiner lacht ausser Ana Paula. Also ziehe ich die Sitzfläche hoch und versuche mehr schlecht als recht zu sitzen ohne wieder zusammenzuklappen. Ein paar Versuche das ganze zu reparieren bleiben erfolglos. Als wir uns bereit machen zum Aussteigen, geht ein Mann zu unserem Sitzplatz, zieht einmal mit einem gekonnten Handgriff am Fuss darunter und die Bank steht wieder da wie vorher.




Kui Buri-Nationalpark
In den Bergen an der Grenze zu Burma

Da es keinen Linienbus zum Nationalpark gibt, haben wir einen Tagesausflug mit einem Tour-Unternehmen gebucht. Das hat den Vorteil, dass wir auf unserem Weg in den Nationalpark noch einige Stops einlegen:
Da wäre zunächst der Wat Ao Noi, der sich von anderen Tempeln dadurch unterscheidet, dass er vollständig aus wertvollem Teakholz gebaut ist. Ein Regenschauer überrascht uns beim aussteigen aus dem Bus und wir flüchten uns in den Tempel. Wir erfahren, dass viele junge Thailänder eine Zeit als buddhistische Mönche leben. Die Tempelbesucher bringen Lebensmittel für die Mönche als Opfergaben in die Tempel. 
Wir machen einen weiteren kurzen Stop wenige Kilometer südlich im Fischerdorf Ao Noi, wo gerade die letzten Fischerboote von ihrer nächtlichen Fahrt einlaufen und der frische Fang für den Weitertransport sortiert wird. Die grossen Fische werden direkt von den abenteuerlich aussehenden Fischerbooten in Tuk Tuks und Transporter verladen für den Verauf in ganz Thailand.
Weiter südlich erreichen wir eine Luftwaffenbasis, queren die Start- und Landebahn und fahren zu einem mit Bäumen bewachsenen Felsen, auf dem sich eine Familie von Brillenaffen 
wohnlich eingerichtet hat. Die Affen machen kein Affentheater und sind, entgegen den Erfahrungen die wir in Indien gemacht haben, nicht aggressiv. Nehmen sich aber bestimmt die Erdnüsse die Ihnen hingehalten werden. Die Mütter mit ihren kleinen halten sich im Hintergrund.
Es ist immer noch regnerisch und so verzichten wir auf ein Bad am schön gelegenen Ao Manao beach und fahren nach dem Mittagessen direkt zum Kui Buri-Nationalpark, wo wir auf einen Pick-up umsteigen. Vor Einfahrt in den Park werden unsere Schuhe und die Fahrzeuge desinfiziert und auf jedem Pick-up nimmt neben dem Fahrer noch ein Ranger platz. Es herrscht die für Safaris so typische Stimmung zwischen angespannter Vorfreude auf das Ungewisse, die auch Jäger zu Beginn der Pirsch verspüren müssen, wenngleich wir anstelle der Gewehre nur die Kamera mit Teleobjektiv in Anschlag bringen. Am Anfang tut sich nichts und die Stimmung beginnt sich zu trüben, aber dann hören wir über Funk von einem Elefanten an einem kleinen See und rasen dorthin und tatsächlich, ein junger Bulle nimmt genüsslich ein Bad, schwimmt durch den See, taucht unter und bald wieder auf, duscht sich nochmals ausgiebig und verschwindet dann in aller Ruhe im Unterholz. Auf einer anderen Lichtung sehen wir noch zwei Elefanten von Weitem, das wars dann auch schon. Immerhin, die Sichtung eines Tieres in freier Wildbahn ist immer ein spezielles Erlebnis und eine bleibende Erinnerung.

Safari-Feeling im Kui Buri Nationalpark

Phuket
Inselhopping im Süden Thailands

Um zehn Uhr abends fährt der Nachtbus von Bangkok nach Phuket auf dem kleinen Busbahnhof in Hua Hin vor. Wir bekommen für die gut sechshundertfünfzig Kilometer die Panoramaplätze oben in der ersten Reihe zugewiesen. Plätze, auf denen man im Falle eines Unfalls vermutlich nicht sitzen will. Beim Übersetzen nach Phuket erleben wir dafür einen magischen Sonnenaufgang mit Rundumblick, die ersten Sonnenstrahlen wärmen unsere von der Klimaanlage tiefgekühlten Zehen. 
Nach der kurzen Nacht spendieren wir uns ein Taxi zum Hotel, das im Süden von Phuket an der ruhigen Ao Yon Bucht liegt. Wir checken ein und bekommen ein Zimmer mit direktem Meerblick und auch die Aussicht vom Pool auf dem Dach lässt nichts zu wünschen übrig, ideal um uns von der bisherigen Reise und vom Chaos Bangkoks zu erholen. Von Phuket aus planen wir Tagestouren in die Andamanen See, bei denen wir früh aufstehen müssen und dafür jedesmal mit einem eindrücklichen Sonnenaufgang belohnt werden.


Ko Phi Phi
Die Maya Bay und „The Beach“

Ursprünglich wollten wir mit der Fähre von Phuket nach Phi Phi Don, der Hauptinsel der gleichnamigen Inselgruppe, übersetzen. Allerdings sind die Hotels teuer und nicht wirklich schön, also entscheiden wir uns für einen Tagesausflug ab Phuket. Mit dem Schnellboot steuern wir durch die windige Andamanen See zunächst die Khai Nok Insel an, Negativbeispiel was man unter dem Deckmantel des Tourismus aus einer winzigen, unbewohnten Insel machen kann. Zum Glück bleiben wir nicht lange, sondern fahren weiter zur Insel Phi Phi Don, ein kurzer Schnorchelstopp in der Bucht und schon geht es zum Mittagsbuffet am Strand. Der Hauptort liegt auf einem schmalen Streifen Sandstrand zwischen zwei Buchten mit klarem Wasser. Es wuselt vor lauter Tagesausflügler, die -wie wir- die Insel aber schon bald wieder verlassen werden. Am Nachmittag fahren wir zur kleineren Nachbarinsel Phi Phi Lee, wo wir in der wunderschönen Maya Bay vor Anker gehen. Hier wurde "The Beach" gedreht und der Hype um den Film und der damit einhergehende Ansturm hat dem Strand nicht gut getan, sodass er 2018 bis auf weiteres gesperrt wurde, damit sich die Natur erholen kann. Das ist gut so, man kann den Traumstrand auch wunderbar vom Boot aus bewundern und schont Flora und Fauna auf der kleinen Insel.

"The Beach", der Strand ist 2020 nicht zugänglich, leider wurde dieses Verbot später wieder aufgehoben

Similan Islands
Türkisblaues Wasser vor weissen Stränden

Den National Park der Similaninseln kann man ohne Übertreibung als tropisches Paradies bezeichnen und die Strände von Koh Miang und Koh Similan als Traumstrände. Es ist klar dass diese Beschreibung Besucher anzieht, sonst wären wir ja auch nicht dort, trotz allem hält sich der Andrang Seuchenbedingt in Grenzen, weil die chinesischen Touristen aufgrund des grassierenden Virus einen vom Regime verordneten Hausarrest absitzen.
Für uns heisst es früh aufstehen, da die Similaninseln von unserem Hotel aus gesehen nicht gerade günstig liegen. Nach einer eineinhalbstündigen Busfahrt mit pittoreskem Sonnenaufgang auf der Brücke vor Phuket erreichen wir den Hafen von Thap Lamu wo wir nach einen kleinen Frühstück auf ein Speedboot umgesiedelt werden. Dann gehts auch schon rasant Richtung Westen aufs offene Meer hinaus und nach nochmals gut eineinhalb Stunden laufen wir in die Bucht von Koh Miang ein, einem wunderschönen Badestrand. Da die Inseln im National Park unbewohnt sind gibt es hier ausser einem Kiosk und Sanitäranlagen auch nichts, was den Ausflug sehr angenehm macht. Nach zwei Schnorchelstopps an der Insel Nr. 9, bei denen wir unter anderem viele Sergeant Major Fische und Powder Blue Surgeonfish zu sehen bekommen, die zweiten eng verwandt mit Dory aus dem Film Findet Nemo, gehts zur Mittagspause an den Strand von Koh Similan. Vom Aussichtspunkt am Sailing Rock haben wir einen wunderschönen Blick über die atemberaubende Bucht, bevor es wieder den langen Weg zurück nach Phuket geht.

der Strand von Koh Miang


Krabi
Auf die andere Seite der Bucht

Railay Beach Nur Strand und Meer
Es ist windig und die Andamanensee ist rau. Die Fähre stampft durch die Wellen und schwankt hin und her. An den Seitengängen spritzt immer wieder die Gischt hoch bis zum zweiten Stock.
Vor dem Einsteigen werden wir mit einem Aufkleber beklebt, damit die Crew weiss, wen sie wo auf welches Longtailboot umladen muss. Wir bekommen den Aufkleber Railay Beach, andere fahren nach Krabi Town oder zum Ao Nang Beach. Die Innenräume sind kalt wie ein Kühlfach, also suchen wir uns zwei Sitzplätze draussen auf dem Hauptdeck im Windschatten der Kabine und geniessen die Fahrt an Ko Yao Yai und den Phi Phi Inseln vorbei.  Die Fähre geht vor dem Railay Beach vor Anker und wird sofort von einer Gruppe Longtailboote belagert. Das Schiff schaukelt in den Wellen und trotzdem ist das erste Boot zum Railay Beach sofort voll und steuert in Richtung Strand. Nach wenigen Minuten kommt ein zweites. Wir werfen unser Gepäck rüber und springen nach. Am Strand angekommen müssen wir ins knöcheltiefe Wasser springen und unser Gepäck ins Trockene bringen.
Wir geniessen einen Nachmittag an einem versteckten Pool mitten in einem Palmenwald. Zwischen den Palmen sind die steilen Felsen zu sehen, die die schmale Landzunge beidseitig  umrahmen. Am Nachmittag spazieren wir hinaus zum Phra Nang Beach auf der anderen Seite der Landzunge. Der Strand ist zwar schön, aber recht überlaufen mit Tagesausflüglern von den umliegenden Hotels, also bleiben wir nicht lange. Auf dem Rückweg klettere ich zu einem Aussichtspunkt. Mit Hawaianas unter den Sohlen ist das nicht wirklich einfach auf dem lehmigen Boden, an den schwierigsten Stellen helfen jedoch dicke Seile und die Mühe lohnt sich allein wegen der Aussicht über den Railay Beach.

Bei der Anreise zum Railay Beach müssen wir von der Fähre auf ein Longtailboot umsteigen und landen dann direkt am Strand an

Krabi Elephant Sanctuary
Es ist früh am Morgen und noch sind nur die Angestellten der Hotels und Resorts unterwegs. Netterweise dürfen wir mit dem Rezeptionisten unseres Hotels das Longtailboot zum Ao Nam Mao Pier nehmen und fahren erst noch gratis. Hier zeigt sich einmal mehr die Freundlichkeit und Höflichkeit der Thailänder. Trotzdem sind wir zu spät, aber der Shuttle Bus kommt auf unseren Anruf nochmals zurück und so fahren wir im Hinterland der Küste eine gute Stunde nach Norden zum Krabi Elephant Sanctuary. Dort herrscht eine entspannte Stimmung und die Elefanten -ehemals Arbeitselefanten- warten schon darauf, dass wir sie füttern. Zuerst gibt es noch eine ausführliche Einführung bei Kaffee und Keksen, zu Elefanten in Thailand im allgemeinen und zu den drei Elefanten Mae Ploy, Tong Khoon und Tong Kguan im Sanctuary im speziellen. Wir freunden uns schnell mit den Tieren an, vermutlich vor allem deswegen, weil wir sie füttern und wir uns dadurch natürlich sehr sympathisch machen. Sobald sie satt sind, spazieren wir mit den Dickhäutern durch das weitläufige Gelände. Die Elefanten nehmen ein  Staub- und Schlammbad am Ende gehts in den Pool. Gegen Mittag verlassen wir das Krabi Elephant Sanctuary und machen uns auf den Rückweg zum Railay Beach.


fotos 02|2020 © michaeldellantonio | anapauladellantonio