Colodri (400m)

"Klettersteigen" in der Warteschleife

Karte KOMPASS WK101 Rovereto Monte Pasubio 1:50000

Anfahrt Bozen - Trient - Arco

Ausgangspunkt Arco, Camping Zoo (85m)

Beschreibung Vom Campingplatz westlich hoch, anfangs durch Terassen, dann duch einen Felssturz in 10min zum Einstieg des Klettersteiges. Über diesen nicht schwierig und wenig ausgesetzt in einer halben Stunde zum Ausstieg. Nach Norden durch Gebüsch, aber auf gut markiertem Weg in wiederum 10min zum Gipfel (400m).
Da der Klettersteig vielbesucht ist, empfiehlt sich als Abstieg entweder der direkte Weg nach Arco, oder man geht ein Sück nach Norden und biegt dan nach rechts hinunter zum Weiler Laghel ab. Von dort auf gut ausgeschildertem Weg zunächst eben/leicht ansteigend, dann abwärts nach Ceniga bis zum Ponte Roma und entlang der Sarca wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Aufstiegszeit 1h, 320hm

Der ganz normale Wahnsinn Vor mir eine deutsche Großfamilie, die Kinder kriechen im Schneckentempo hoch. Hinter mir ein deutsches Ehepaar, welche ich schon vorher in Arco gesehen habe, wie sie konzentriert auf ihr GPS-Gerät geschaut haben, gerade so, als würde ihnen gleich die Zukunft vorraussagt werden. Ich geniese lieber den Anblick der blühenden Äpfelbaume und sonstigem Grüngemüse neben dem Weg. Der Einstieg zum Klettersteig ist kaum zu verfehlen und danach geht man nur dem Drahtseil nach. Bei all den Leuten setzte ich sicherheitshalber den Helm auf, Klettergurt lasse ich im Rucksack. Der Mann schnaubt hinter mir und regt sich auf, dass es so langsam geht. Der Familienvater vor mir will mich vorbeilassen, ich lehne dankend ab, ich habe ja Zeit. Die Nachkommenden haben anscheinend den Arbeitsstress in den Urlaub mitgenommen und ziehen vorbei, keine zehn Minuten später bin ich wieder hinter ihnen. Während ich warte, fällt mein Blick auf die Sicherung der Frau, die gerade hinter mir geht. Der Knoten ist halb offen. Ich mache sie freundlich, aber mit einem genugtuenden Lächeln darauf aufmerksam. Als ich kurz vor dem letzten Aufschwung noch eine Familie mit Kind auf dem Arm (!) vor mir sehe, wird es mir entgültig zuviel. Ich will nicht dabei sein, wenn da was passiert, also quere ich über ein schmales Band nach rechts und steige hinter einem Felsen über leicht geneigte Platten hoch, setzte mich am Ausstieg des Klettersteiges in die Sonne und schaue dem ganz normalen Wahnsinn zu.